Main-Echo 12.10.2011: Ein Halleluja auf die Concordia

Festkonzert: Großostheimer Gesangverein feiert 125. Geburtstag in der Bachgauhalle – Mömlinger Spitzenchor zu Gast

Großostheim. Golden glänzte die Bühne der Großostheimer Bachgauhalle – ein feierlicher Rahmen für die Geburtstagsfeier des ältesten Vereins im Bachgau: Der Gesangverein Concordia ist nun 125 Jahre alt. Und so wurde denn auch beim Festkonzert gesanglich jubiliert. Ein „Halleluja“ hatten alle Interpreten im Repertoire.

Was als Männerchor begann, hat sich zu einem gemischten Chor mit rund 60 Akteuren entwickelt. Chor-Direktor Klaus Georg Müller hat den Umbruch mitgestaltet und das Ensemble seit über 30 Jahren geformt. Seit elf Jahren dirigiert er den gemischten Chor. Daneben hat er sich mit dem Vocalensemble Mömlingen noch ein Männerreservat geschaffen, das Concordia-Vorsitzende Birgit Rollmann als „Bayern München der Chormusik“ bezeichnete, denn bundesweit gehöre das Ensemble seit Jahren zur Spitze. Das stellte es bei dem Jubelkonzert eindrucksvoll unter Beweis. Müller verstand es, aus dem Volkslied „Die Wanderschaft“ einen humorvollen Vortrag zu zaubern: „Das Wandern ist eben des Müllers Lust.“ Aber auch bei „Abschied“ von Mathieu Neumann hörten die Zuhörer einen „Sturm“ durch die Halle rauschen, der bei der „Morgendämmerung am Meer“ von Hugo Alfven nahtlos in sanfte, romantische Klänge überging. Das Mömlinger Ensemble um Müller glänzte zudem mit seinen hervorragenden Solisten.

Besinnlich und festlich begann der Jubilar den Abend mit dem „Ave Maria“ von Jakob Arcadelt und freute sich beim „Halleluja“ von Leonard Cohen über seine lange Tradition. „Auf den Flügeln des Gesanges“ von Felix Mendelssohn Bartholdy schwebte die Sopranistin Gisela Zellmann von „Belcanto Linsengericht„, die am Klavier von Stanislaw Rosenberg begleitet wurde. Mit dem Chor Joysonic unter der Leitung von Marion Keller will die Concordia auch Jüngere für den Chorgesang gewinnen. Das Vorhaben scheint zu gelingen: Eindrucksvoll präsenterte der Chor sein Repertoire aus Jazz, Spirituals und Gospel. Die 30 Frauen und drei Männer (man sucht noch Männer – Proben sind immer dienstags) sprühten vor Begeisterung.

Bei „It’s Raining Men“ gab es erneut ein „Halleluja“ und auch die Zuhörer klatschten enthusiastisch mit. In die Wildwest-Romantik hatte man sich mit „After the Goldrush“ von Neil Young begeben. Beim „Browneyed Girl“ überzeugte Keller auch als Sängerin.

Der Großostheimer Jubiläumschor zeigte zum Abschluss sein gewaltiges Stimmvolumen, das Dank der guten Akustik in der Bachgauhalle voll zum Tragen kam.

„You are the new day“ von Peter Knight war die ideale Komposition dafür. Ein besonderer Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt aller Interpreten zum Finale. „Halleluja“ und donnernder Applaus. Bernd Hilla  (Main-Echo 12.10.2011)